Wie finde ich einen guten Kartenleger?

Wer sich mit spirituellen Themen beschäftigt und diese auch im Alltag lebt, wird sich früher oder später mit dem Thema Kartenlegen auseinandersetzen.
Doch einen guten Kartenleger zu finden, ist nicht ganz leicht. Vergleichbar mit der Suche nach einem guten Arzt oder Friseur, läuft man Gefahr, einige Nieten zu ziehen, bevor man – hoffentlich – einen Volltreffer landet.

Wir möchten Ihnen helfen, sich im großen Pool der Angebote zurecht zu finden und möglichst die Spreu vom Weizen zu trennen. Denn leider gibt es dort draußen neben vielen hervorragenden und verantwortungsvollen Kartenlegern auch viele schwarze Schafe. Wir empfehlen, worauf man achten sollte. Wir möchten hier ausschließlich über das Kartenlegen sprechen. Natürlich gibt es diverse Methoden, Informationen aus der geistigen Welt zu erhalten, aber diese werden wir zu einem späteren Zeitpunkt erörtern.

Das A und O ist mit Sicherheit die Gabe, die ein Kartenleger haben sollte. Ein Kriterium, das am schwersten zu erkennen und meist erst nach einigen Erfahrungen hinsichtlich der „Trefferquote“ zu beurteilen ist. Viele gute Kartenleger können auf eine lange Familientradition zurückblicken. Diese wunderbare Gabe wurde oft von Generation zu Generation weitergegeben. Hier spielen oft Hellsicht und eine gute Verbindung zur geistigen Welt eine große Rolle und in einigen Fällen dienen die Karten nur als Hilfsmittel, um die Informationen, die der Kartenleger auf anderen Kanälen bekommt, zu bestätigen. Kartenleger, denen die Arbeit mit den Karten förmlich in die Wiege gelegt wurden, haben die Bedeutung der Karten über einen langen Zeitraum erlernt und können auf viele Jahre Erfahrung zurückgreifen.

Kartenleger per Expresskurs?

Seit einiger Zeit überschwemmen Angebote, das Kartenlesen in kurzer Zeit zu erlernen das Internet. Natürlich ist es möglich, die Bedeutung der Karten zu lernen, um die unterschiedlichsten Kombinationen deuten zu können. Für den persönlichen Gebrauch sicher eine gute Sache. Wer aber meint, an nur einem Wochenende mal eben zum professionellen Kartenleger zu avancieren, irrt gewaltig. Leider sehen einige Menschen darin eine schnelle Erlösquelle. Frei nach dem Motto: ich habe ein Wochenende die Karten studiert und biete jetzt mal Beratungen an, weil man damit ja viel Geld verdienen kann. Leider versprechen einige Anbieter ihren Kunden genau das. Daher sollte man vor einer Beratung die Qualifikation eines Kartenlegers erfragen. Seriöse Berater werden diese Auskunft gerne geben.
Hinzu kommt die große Verantwortung, die ein Kartenleger übernimmt. Denn meist stecken die Menschen, die den Rat eines Kartenlegers suchen, in einer schwierigen Situation, haben Liebeskummer oder finanzielle Sorgen. Ein seriöser Berater ist sich dessen bewusst und prüft genau, ob der Ratsuchende bei ihm wirklich gut aufgehoben ist oder vielleicht besser den Rat eines Arztes oder Therapeuten in Anspruch nehmen sollte. Dies wird ein guter Berater auch immer empfehlen.

Die persönliche Beratung vor Ort

Bei einer persönlichen Beratung vor Ort sitzen sich Kartenleger und Kunde gegenüber. Foto: Afrika Studio/fotolia.com
Bei einer persönlichen Beratung vor Ort sitzen sich Kartenleger und Kunde gegenüber. Foto: Afrika Studio/fotolia.com

Das Angebot an Beratungen ist groß. Beim Kartenlegen unterscheiden sich die persönliche Beratung vor Ort, die telefonische Beratung und die Email-Beratung.
Bucht man eine persönliche Beratung, so hat das gleich mehrere Vorteile. In der Regel werden hier vorab Zeit und Konditionen geklärt. Je nach Berater sind hier zwischen 70 und 100 Euro für eine einstündige Sitzung durchaus angemessen. Außerdem trifft man sich zu einem vereinbarten Termin und der Ratsuchende hat die Möglichkeit, seine Fragen vorher zu formulieren und in der Sitzung zu stellen, sich auf die Beratung einzustellen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Ratsuchende den Kartenleger von Angesicht zu Angesicht sieht. So kann man nicht nur feststellen, ob die Chemie stimmt, sondern bekommt auch einen Eindruck, wie der Berater arbeitet. Da die Termine in der Regel beim Berater stattfinden, sollte man sich durchaus das Umfeld des Beraters ansehen. Fühlt der Ratsuchende sich aus welchen Gründen auch immer unwohl, sollte man die Beratung im Zweifel abbrechen. Das Geld ist dann zwar verloren, aber man selbst um eine Erfahrung reicher.

Die persönliche telefonische Beratung

Bei einer telefonischen Beratung nimmt der Berater Kontakt über die Stimme auf. Foto: pixabay/longleanna
Bei einer telefonischen Beratung nimmt der Berater Kontakt über die Stimme auf. Foto: pixabay/longleanna

Doch es gibt auch Nachteile bei einer persönlichen Beratung. In Großstädten ist es leicht, Berater vor Ort zu finden. Wohnt man auf dem Land oder in einer Kleinstadt wird es schon schwieriger. Hier bieten sich telefonische Beratungen als Alternative an. Diese erfolgt entweder durch direkten Kontakt zwischen Ratsuchendem und Berater über dessen Homepage, oder über eine Hotline.
Bucht man beim Berater direkt, so werden auch hier, ähnlich wie bei der persönlichen Beratung vor Ort, Namen und Adressen ausgetauscht. Meist wird der Berater Vorkasse erbitten und sobald das Geld eingegangen ist, mit dem Ratsuchenden einen telefonischen Termin vereinbaren. Auch hier werden Dauer und Kosten vorher vereinbart.
Die Verbindung des Beraters zum Kunden erfolgt ausschließlich über die Stimme und das Kartenbild, das der Berater während des Gespräches legt. Natürlich ist Skepsis angebracht, denn schließlich sieht man den Berater nicht, was für einige Kunden durchaus als Vorteil angesehen wird. Es gibt aber sehr gute Berater, die via Telefon arbeiten. Wer sich unsicher ist, sollte den Berater vor dem ersten Beratungsgespräch kontaktieren und um ein kurzes Einführungsgespräch bitten. Seriöse Berater bieten das meist ohnehin an.

Beratungshotline

Einen regelrechten Boom erleben zurzeit Beratungshotlines. Hier findet man meist zwischen 20 bis zu über 100 Berater, die sich auf dem jeweiligen Portal präsentieren. Abgerechnet wird im Minutentakt. In der Regel liegt der Minutenpreis bei rund zwei Euro, aber es gibt durchaus Anbieter die weit mehr berechnen. Klingt erstmal einfach, hat aber Vor- und Nachteile.
Um den richtigen Berater zu finden, gibt es auf der Webseite sehr ausführliche Beschreibungen, aus denen hervorgeht, welche Spezialgebiete der Berater abdeckt oder mit welchen Kartendecks er arbeitet. Studieren Sie diese Texte aufmerksam und finden sie heraus, was Sie am meisten anspricht. Ob die Angaben der Wahrheit entsprechen, können Sie nicht nachprüfen. Auch das abgebildete Foto kann aus einer Bilddatenbank kommen und mit dem Konterfei des Beraters wenig zu tun haben.
Vor- und Nachteil gleichermaßen ist die Abrechnung nach Dauer des Gesprächs. Das Prozedere ist bei den meisten Hotlines ähnlich. Um die Hotline in Anspruch zu nehmen, muss man sich zunächst registrieren. Die Daten dürfen vom Anbieter nicht an die Berater weitergegeben werden. Nach der Registrierung kann man sein Konto mit Geldbeträgen aufladen. Ruft man dann einen Berater an, so wird der Minutenpreis direkt vom Guthaben abgezogen. Ist das Guthaben aufgebraucht, wird das Gespräch sofort beendet.

Einige Berater kann man über eine 0900-Nummer erreichen. Da hier die Marge für die Berater noch geringer ausfällt, bieten nur wenige diese Möglichkeit an. Wir können diese Bezahlmethode nicht empfehlen, denn hier wird das Gespräch nicht automatisch beendet, sondern so lange fortgeführt, bis der Ratsuchende auflegt. Da kann die monatliche Telefonrechnung unliebsame Überraschungen bereithalten.
Weiterer Nachteil sind meist lange Wartezeiten für die beliebtesten Berater. Anders als bei einem persönlichen Kontakt, werden auf Hotlines keine festen Termine vergeben. Ist der Berater frei, kann das Gespräch sofort starten, ansonsten platziert man sich in die Warteliste und gibt einen Zeitraum an, in dem man einen Rückruf annehmen kann. Wer zeitlich nicht sehr flexibel ist, erreicht den Stammberater im schlimmsten Fall erst nach einigen Tagen.

Was macht einen guten Berater aus?

Geborgenheit ist ein wunderbares Gefühl. Foto: pixabay/Comfreak
Vertrauen ist die Basis eines guten Verhältnisses von Kartenleger und Kunde. Foto: pixabay/Comfreak

Doch woran erkenne ich jetzt, ob ein Berater auch wirklich gut ist? Nun, das muss und kann nur jeder für sich selbst entscheiden. Wichtig sind das Vertrauen und das Wohlfühlen mit dem Berater. Ein guter Berater spricht Klartext und zeigt auch negative Dinge auf. Wer nur die rosarote Märchenstunde möchte, wird später, wenn diese Dinge nicht eintreffen, umso härter aufschlagen. Ein guter Berater wird niemals Angaben über den Tod oder Krankheiten machen, auch wenn er diese in den Karten sieht. Auch wird sich ein guter Berater in den Zeitangaben zurückhalten. (s. unseren Artikel zu den Zeitangaben!).
Was die Trefferquote betrifft, so ist auch diese relativ. Selbst wenn ein Kartenleger eine bestimmte Situation sieht, so ist immer noch das eigene Verhalten für den Verlauf einer Situation entscheidend.
Ein Kartenbild ist immer eine Abbildung der augenblicklichen Situation und jeder Mensch hat den freien Willen, so zu handeln, wie er es für richtig hält. Daher können die Karten lediglich eine Tendenz aufzeigen und mit Rat zur Seite stehen, wie der Ratsuchende sich verhalten sollte. Ob er es dann auch tut, sei dahingestellt. Eine Garantie gibt es nicht, auch wenn viele dies wünschen.
Letztlich sind wir alle für unsere Leben selbst verantwortlich. Einen guten Kartenleger zur Seite zu haben, ist ein Geschenk und kann dabei helfen, schwierige Situationen besser zu meistern. Handeln muss ein jeder selbst. (cb)