Das große Kerzen ABC

A:
Abstand:
Beim Aufstellen mehrerer Kerzen nebeneinander ist darauf zu achten, dass genügend Abstand (mindestens 10 cm) zwischen den einzelnen Kerzen bleibt. Bei zu geringem Abstand ist die Wärmeentwicklung zu hoch: die Kerzen verformen sich und brennen schneller bzw. ungleichmäßig ab und beginnen zu tropfen.

Altarkerzen: Schon lange werden Altarkerzen nicht nur für liturgische Zwecke genutzt, sondern bereichern auch im Lifestyle-Bereich (Kaminkerzen) jedes Ambiente, z.B. als dekorative Windlichtern.

Auslöschen der Flamme: Wird der Docht zum Auslöschen in das flüssige Wachs getaucht und gleich wieder aufgerichtet, raucht er nicht nach, und die Kerze lässt sich das nächste Mal einfacher anzünden. Außerdem bricht er danach nicht so leicht ab.

B:
Bienenwachs:
Bienenwachs ist ein Stoffwechselprodukt der Honigbiene. Es wird in den Wachsdrüsen der Biene erzeugt und zum Wabenbau verwendet. Aus Bienenwachs werden umweltfreundliche, gesundheitlich unbedenkliche und angenehm duftende Kerzen bzw. Wabenkerzen hergestellt, die von Liebhabern geschätzt werden. Bienenwachs ist ein knapper Rohstoff und daher teuerer als anderer Kerzenwachs.

Brenndauer: Kerzen sollten jedes Mal so lange brennen, bis der ganze Brennteller flüssig geworden ist. Sie brennen sonst hohl ab, rußen oder die Flamme verkümmert.
Pro Stunde verbrennt eine normale Kerze zwischen 7 und 10 Gramm Wachs.

Brennteller: Der Brennteller sollte immer sauber gehalten werden: Streichholzreste, Dochtstücke und sonstige Verunreinigungen bitte entfernen, da dies das gleichmäßige Abbrennen verhindert.

C:
Citronella
> siehe Zitronella-Kerzen

D:
Dochtlänge:
Die ideale Dochtlänge beträgt ca. 10-15 mm. Ein längerer Docht neigt zum rußen. Der Docht (wird aus 100% Baumwolle hergestellt) sollte vorsichtig mit einer Schere,
beispielsweise einer speziellen Dochtschere, gekürzt werden. Wenn die Flamme zu verkümmern droht, ist der Docht zu kurz. In diesem Fall die Flamme auslöschen und vorsichtig etwas flüssiges Wachs abgießen. Anschließend den zu hohen Kerzenrand abschneiden und anschließend wieder anzünden. Die Dochtstärke wird sowohl auf das Herstellungsverfahren wie auch auf die Kerzendicke abgestimmt.

Duftkerzen: Duftkerzen bieten eine wunderbare Kombination von Kerzenlicht und – je nach Stimmung – die entsprechende Duftnote. Für die Herstellung der Kerzendüfte werden ätherische und naturidentische Duftstoffe verwendet. Das Duftangebot von RAL-Kerzen mit dem Gütezeichen reicht von A wie Apfel bis Z wie Zimt.

E:
Einseitiges Abbrennen:
Brennt eine Kerze einseitig ab, den Docht vorsichtig in die andere Richtung biegen, um den Brennunterschied auszugleichen oder prüfen, ob die Kerze ganz gerade steht. Einen erstarrten Docht nie biegen oder gar abbrechen, da dies das Wiederanzünden erschweren würde.

Erste Kerze: Die älteste heute noch erhaltene Wachskerze stammt aus dem 1. Jahrhundert. nach Christus und befindet sich in der provenzalischen Stadt Vaison/ la Romaine.

F:
Flamme:
Die Kerzenflamme ist ein offenes Feuer und kann bis zu 1400°C heiß werden. Einerseits ist sie romantisch und gemütlich, andererseits sollte sie stets unter Beobachtung sein: deshalb Kerzen nie ohne Aufsicht brennen lassen!

Farben: Farbige Kerzen erhält man durch das Einfärben von Wachs, wobei sich die Farbauswahl an den jeweiligen Saisontrends orientiert.

G:
Gießverfahren:
Bei diesem Produktionsverfahren wird flüssiges Wachs in Formen gegossen, in deren Mitte ein Docht gespannt ist; es eignet sich besonders für durchgefärbte Kerzen.

Gütegemeinschaft Kerzen e.V.:
Der Verband deutscher Kerzenhersteller e.V. hat das Gütezeichen Kerzen – und damit auch die Gründung der Gütegemeinschaft – initiiert mit dem Ziel, dem Verbraucher ein sichtbares Qualitätssiegel zu liefern. Kerzen mit dem RAL-Gütezeichen zeigen auf einen Blick, dass es sich um geprüfte Qualität handelt. Ansonsten kauft man die „Katze im Sack“. Weitere Details und Hintergrundinformationen unter

Gütezeichen Kerze:
Es erlaubt dem Verbraucher, hochwertige Kerzen in der Angebotsvielfalt zu erkennen. Das RAL-Gütezeichen wird ausschließlich an Produkte verliehen, die in neutral kontrollierten, regelmäßigen Tests der DEKRA sowohl ihre Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit beweisen als auch einen hohen, verlässlichen Gebrauchswert zeigen > weitere Details unter

H:
Hitze:
Eine Kerzenflamme kann im Randbereich 1400°C erreichen. Kerzen nie direkter Sonneneinstrahlung aussetzen und von Wärmequellen (z.B. Heizkörpern) fernhalten, da sie sich sonst verformen.

I:
Individualisierte Kerzen:
Für jeden Anlass – ob Hochzeits-, Jubiläums- oder Taufkerzen bieten Hersteller die passende Kerze an.

K:
Kerzenleuchter:
Kerzen müssen fest aufgestellt werden (in Leuchter oder Schalen), so dass sie während des Abbrandes nicht umkippen können. Die Vorrichtung muss hitzefest und nicht entflammbar sein. Sollte die Kerze nicht richtig passen, einfach einige Tropfen Wachs in den Leuchter tropfen lassen und die Kerze sofort darauf stellen: so wird sie beim Erkalten des Wachses „fixiert“.

Kerzenrand: Der Kerzenrand darf nicht beschädigt werden, da sonst das flüssige Wachs ausläuft. Bleibt bei der Kerze ein zu hoher Rand stehen, kann dieser im warmen Zustand mit einem Messer vorsichtig abgeschnitten werden.

L:
Lackkerzen:
Zur Veredelung von Kerzen wird deren Oberfläche mit Lack versehen. Alle lackierten Kerzen, die das RAL-Gütezeichen tragen, enthalten nachweislich keine schadstoffbelasteten Rohstoffe und sind deshalb gesundheitlich völlig unbedenklich.

M:
Messfeiern:
Zu jedem Gottesdienst gehören die Kerzen auf dem Altar, die uns im Laufe des Kirchenjahres immer wieder begegnen: die vier Kerzen am Adventskranz, die Lichtmesskerzen, die Osterkerzen oder die Kerzen zur Erstkommunion. Brennende Kerzen vor Marien- oder Heiligenbildern sind ein Zeichen des Gebets und der Verehrung.

N
Nachtkerzen:
gehören zur Gattung der Nachtkerzengewächse (Onagraceae), deren Blüten sich nur nachts öffnen und haben mit Wachskerzen nichts gemeinsam.

Namenstag: ein schönes Geschenk zum Namenstag ist eine personifizierte, individuelle Kerze.

O:
Osterkerzen sind Kerzen in Eiform (gibt es in verschiedenen Ausmaßen bis hin zur Straußenei-Größe) und in allen erdenklichen Farbnuancen: sie eignen sich speziell für eine fröhliche, frühlingshafte Ostertafel.

P:
Paraffin:
Paraffin ist der Kerzenrohstoff: es ist wachsartig, geruchlos und ungiftig. Es ist unlöslich in Wasser, aber leicht löslich in Benzin. Paraffin wird heute überwiegend aus dem fossilen Rohstoff Erdöl gewonnen. Hauptabnehmer ist die Kerzenindustrie.

Pressverfahren: Die Kerzenproduktion im Pressverfahren hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen und ist bei der Konsumkerzenherstellung eine weitverbreitete Herstellungs-Methode. Man unterscheidet zwischen Stempel- und Strangpresse. Für beide Verfahren benötigt man pulverisiertes Paraffin.

Q:
Qualitätssiegel:
Das ‚Gütezeichen Kerzen’ garantiert geprüfte Qualität. Das Gütezeichen wird ausschließlich an Produkte verliehen, die in neutral kontrollierten Tests der DEKRA sowohl ihre Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit beweisen als auch einen hohen, verlässlichen Gebrauchswert zeigen. Damit wird das „Gütezeichen Kerzen“ zum maßgeblichen Kriterium für diejenigen Kunden, denen gute Qualität mehr bedeutet als der niedrigste Preis.

R:
RAL-Gütezeichen:
Kerzen mit Gütezeichen sind ruß- und raucharm und enthalten nur hochwertige Dochte; außerdem tropfen die Kerzen tropfen bei richtigem Gebrauch nicht; Formen, Farben und Abmessungen der Kerzen sind gleich bleibend und verlässlich.

Russabgabe: Eine brennende Kerze darf nur minimal Ruß abgeben. Falls Russabgabe deutlich erkennbar wird, muss man eingreifen: Zugluft abstellen, Docht kürzen. Notfalls Flamme auslöschen.

S:
Sicherheit:
Bei Kerzen handelt es sich um offenes Feuer, das nie unbeaufsichtigt brennen sollte.

Stearin: Stearin ist ein nachwachsender Rohstoff auf pflanzlicher oder tierischer Basis. Kerzen aus Stearin besitzen eine sehr gute Temperaturstabilität.

Stumpenkerzen: Stumpenkerzen haben einen festen Stand und lassen sich vielseitig einsetzen, da sie in vielen unterschiedlichen Größen und Farben erhältlich sind.

T:
Tafelkerzen:
Tafelkerzen – auch Leuchterkerzen genannt – dürfen, wie der Name schon sagt, auf keiner Tafel fehlen.

Teelichte: Teelichte sind wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Warmhalten von Tee oder allgemein von Getränken entstanden. Vermutlich war die Hülle zuerst da, die dann mit
Parafin ausgegossen wurde. Die Presstechnik entwickelte sich erst in den sechziger Jahren. Teelichte haben heute einen Durchmesser von ca. 38mm und werden inzwischen auch zu Dekozwecken vielseitig eingesetzt. Deshalb sollte stets eine nichtbrennbare Unterlage verwendet und die Teelichte nicht zu dicht nebeneinander gestellt werden. Wichtig ist, dass der Docht nur eine kleine Flamme produziert, damit sie nicht außer Kontrolle gerät. Qualität und Sicherheit haben viel miteinander zu tun. Es ist wichtig, dass der Docht von hoher Qualität ist, damit er nicht abbricht, sondern lange und sicher brennt – Teelichter mit dem RAL-Gütezeichen garantieren die Einhaltung dieser Kriterien. Ein geprüftes Teelicht brennt ca. 4h.

U:
Ursprung:
Der Ursprung der „Kerzen“ liegt ca. 3000 Jahre zurück: sie bestanden damals aus Stroh, Hanf, Schilfrohr o.ä., das man in Harz oder Talg tränkte. Der Geruch war entsprechend „tierisch“.

V:
Verband Deutscher Kerzenhersteller:
Der Wirtschaftsverband der deutschen Kerzen-Hersteller deckt mit 40 Mitgliedsunternehmen mehr als 95% der deutschen Produktion ab.

W:
Wachsflecken:
Wachsflecken lassen sich in der Regel leicht abziehen oder abbröckeln. Falls dies nicht gelingt, entfernt man sie aus Textilien, indem man ein saugfähiges Papier (z.B. Löschpapier) auf die Wachsflecken legt und das Papier mit einem heißen Bügeleisen bestreicht – so wird das Wachs vom Papier aufgesaugt. Befindet sich Wachs auf glatten Flächen, kann man die Flecken mit einem Fön flüssig machen und dann mit Papier aufwischen.

Weihnachten: Weihnachten ohne Kerzen wäre wie Ostern ohne Eier! Gerade bei Weihnachtsbaumkerzen unbedingt auf das RAL-Gütezeichen achten, da diese Kerzen ruß- und raucharm abbrennen.

Z:
Ziehverfahren:
Das Kerzenziehen ist eines der ältesten Herstellungsverfahren für Kerzen. Früher noch reine Handarbeit, werden die Kerzen heute weitgehend maschinell gefertigt. Mit Hilfe einer Maschine wird ein langer Docht (mehrere 100 Meter) so lange durch ein Wachsbad gezogen, bis die gewünschte Dicke erreicht ist.

Zitronella-Kerzen duften nicht nur angenehm-frisch, sondern halten auch lästige Mücken und Moskitos fern und sind somit der ideale Begleiter für mückenfreie Sommerabende.

Zugluft: Zugluft sollte vermieden werden, da die Kerzen sonst zu schnell abbrennen, tropfen oder rußen.

Text: GÜTEGEMEINSCHAFT KERZEN