Shary Reeves: Mein Kampf gegen Meningitis

Für ihr Engagement wurde Shary Reeves 2016 mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Im Interview erzählt sie über ihre Arbeit als Kampagnenbotschafterin und warum sie Aufklärung über Meningokokken für so wichtig erachtet.

Shary, was sind Meningokokken und wie gefährlich können sie werden?

Sehr gefährlich. Meningokokken sind Bakterien, die im Falle einer Infektion zu einer Meningitis oder Sepsis führen können. Eine Ansteckung kommt zwar in Deutschland selten vor, aber eine Infektion kann sich im Körper schnell ausbreiten und manchmal innerhalb weniger Stunden tödlich enden. Jede Minute zählt – daher sollten Eltern die Symptome früh erkennen.

Also betrifft eine Infektion hauptsächlich Kinder?

Genau, am häufigsten sind Säuglinge und Kleinkinder in den ersten beiden Lebensjahren betroffen, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist.

Warum setzt du dich als Botschafterin für die Kampagne „Meningitis bewegt.“ ein?

Vor dem Start der Kampagne hatte ich zwar schon mal etwas über Meningokokken gehört, wusste aber – wie vermutlich die meisten – kaum etwas darüber. Es ist daher so unglaublich wichtig, junge und werdende Eltern auf dieses Thema aufmerksam zu machen und aufzuklären. Dazu möchte ich mit meinem Engagement beitragen.

Kennst du selbst Betroffene im Bekanntenkreis?

In meinem eigenen Bekanntenkreis zum Glück nicht. Aber nach einem unserer Eltern-Info-Events traf ich eine Frau, die mich aus dem Fernsehen kannte und ansprach. Ich erzählte ihr auch von unserer Kampagne. Erstaunlicherweise berichtete sie, selbst als Kind an Meningokokken erkrankt gewesen zu sein. Daher fände sie es super, dass es jetzt mehr Aufklärung gibt und ich mich dafür einsetze. Auch in unserer „Meningitis bewegt.“-Facebook-Community sind einige Menschen dabei, die ihre Kinder durch eine Meningokokken-Erkrankung verloren haben oder selbst betroffen waren.

Was erhoffst du dir durch diese Kampagne?

Ich wünsche mir, dass jeder da draußen zum Botschafter wird und mit der Familie, mit Freunden oder Bekannten über dieses wichtige Thema spricht. Eltern und auch Großeltern sollen die Kinderärzte auf Meningokokken und Schutzmöglichkeiten ansprechen, denn es gibt verschiedene Serogruppen und gegen alle in Deutschland vorkommendenden sind Impfstoffe verfügbar.

Bietet ihr auch eine Plattform für weitere Informationen an?

Auf unserer Kampagnenseite www.meningitis-bewegt.de kann sich jeder Interessierte alle wichtigen Informationen zu Ansteckungswegen, Symptomen und Schutzmöglichkeiten holen. Diese sind leicht verständlich mit ansprechenden Videos und Abbildungen aufbereitet. Aktuelles posten wir auf Facebook. (djd)