Was unterscheidet Naturkosmetik
von herkömmlicher Kosmetik?

Was unterscheidet Naturkosmetik von herkömmlicher Kosmetik grundsätzlich voneinander?

Die Wahl zwischen Naturkosmetik und herkömmlicher Kosmetik fällt schwer, denn oft wissen Verbraucher nicht, welche Unterschiede es überhaupt gibt. Ist Naturkosmetik wirklich besser oder sind herkömmliche Produkte ebenfalls frei von Schadstoffen? Beautypress fragte bei Frauen nach, die es wissen sollten.

Sabine Kästner, Naturkosmetik-Expertin, Unternehmenssprecherin Laverana, Chairperson der Communicatin Working Group von NATRUE:

„Der Name verrät es bereits: Naturkosmetik verwendet für Pflegeformeln natürliche Inhaltsstoffe und ist durch eine Zertifizierung wie zum Beispiel die von NATRUE für den Verbraucher gut erkennbar. Silikone, Paraffine, Phatalate, Mikroplastik, Parabene, synthetische Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe sind zum Beispiel nicht erlaubt. Die natürliche Schönheitspflege erzielt die Wirkeffekte mit natürlichen Inhaltsstoffen, die größtenteils aus dem Bio-Anbau stammen: Also Pflanzenfetten, Feuchtigkeitsspendern, Pflanzenextrakten. Es kommen Naturfarben und natürliche Aromen zum Einsatz oder auch milde Tenside auf Kokosölund Zuckerbasis. Die natürliche Haltbarkeit ergibt sich aus den Inhaltsstoffen einer Pflegeformel, dem Herstellungsverfahren und der gewählten Verpackung. Meist ist Naturkosmetik auch vegan und verzichtet bewusst auf z. B. Bienenwachs oder Lanolin. Der ganzheitliche Ansatz berücksichtigt schon immer die Auswirkungen auf Umwelt und Natur. Mikroplastikkügelchen, die aus Kosmetik nach und nach herausentwickelt werden, wurden in der Naturkosmetik schon immer durch Alternativen ersetzt, also natürliche Peelingkörper wie Kieselsäure oder abgerundete Olivenkerne, Kunststoff-Farben durch zum Beispiel Mineralfarben.“

 

Silva Imken, Leiterin Unternehmenskommunikation Head of Corporate Communication, Börlind GmbH:

„Im Prinzip liegt der Unterschied darin, dass sich Naturkosmetik ausschließlich haut- und umweltfreundlicher Rohstoffe bedient und auf synthetische Zusätze verzichtet. So ist Naturkosmetik – im Gegensatz zur konventionellen Kosmetik – beispielsweise frei von Silikonen, Erdölderivaten oder synthetischen Duftstoffen. Wo die konventionelle Kosmetik eine synthetische Grundlage aus Silikonen, PEGs mit einigen natürlichem Wirkstoffen enthält, bevorzugt die Naturkosmetik eine Grundlage aus natürlichen Ölen und naturnahen Derivaten, die die Haut gut erkennen kann. So enthalten z. B. Öle Fettsäuren, die auch in der Haut vorhanden sind. Diese Fettsäuren stärken die Hautbarriere und befeuchten eine trockene Haut wieder. Silikonöle sind zwar gut verträglich, nur wirken die nicht auf der Haut.“

Birgit Huber, Leiterin des Bereiches Schönheitspflege und stellvertretende Geschäftsführerin IKW:

„Naturkosmetik und konventionelle Kosmetik sind aus wissenschaftlicher und rechtlicher Sicht völlig gleichwertig. Alle kosmetischen Mittel müssen entsprechend den Anforderungen der gültigen Gesetzgebung formuliert werden und sind von daher gleichermaßen sicher und verträglich, unabhängig von der „Natürlichkeit“ der verwendeten Rohstoffe. Im Unterschied zu herkömmlicher Kosmetik basiert Naturkosmetik auf Stoffmischungen, die überwiegend aus weiterverarbeiteten Naturstoffen bestehen. Diese Stoffe können pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Ursprungs sein. Für die Gewinnung und Weiterverarbeitung sind jedoch nur bestimmte physikalische Verfahren, wie z. B. Trocknen oder Pressen, erlaubt. Einschränkungen gibt es bei dem Einsatz von bestimmten Wirkstoffen, wie sie z. B. in Antitranspirantien, Sonnenschutzmitteln oder Haarfarben verwendet werden. Die Produktpalette ist in diesen Bereichen der Naturkosmetik daher häufig kleiner als bei herkömmlicher Kosmetik. Für welche Kosmetik sich ein Verbraucher entscheidet, hängt ganz von den individuellen Verbraucherwünschen ab. Die für ein Produkt ausgelobte Wirkung wird unabhängig von seiner Wahl in jedem Fall erfüllt.“ Text: beautypress.de/cb